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Schulung zur Tiefenökologie

Am 20. April 2024 organisierte Kolping International für 35 Beauftragte für Internationale Partnerschaftsarbeit eine Schulung zum Thema „Tiefenökologie und nachhaltiger Lebensstil“ in Bühl bei Freiburg. Die Teilnehmer kamen aus ganz Deutschland sind als Multiplikatoren in ihren Heimatregionen tätig; die Veranstaltung wurde vom Erasmus Plus Programm der Europäischen Union co-finanziert. Kolping International ist ein Partner des aktuellen „Green Footprint“-Projektes, an dem zwei polnische NGOs, Kolping Südtirol sowie eine Umweltschutzorganisation aus Lettland teilnehmen.

Inhaltlicher Schwerpunkt der Multiplikatorenschulung war das Thema „Tiefenökologie“. Tiefenökologie bezeichnet eine „ganzheitliche“ Naturphilosophie bzw. Ansatz, der „tiefe Fragen an das Leben stellen“ will, um herauszufinden, warum die Welt so ist, wie sie ist, und warum Menschen so handeln, wie sie handeln. Demgegenüber wird die konventionelle Ökologie als „oberflächliche Ökologie“ bezeichnet, die vor allem Symptome betrachtet und die Ursachen außer Acht lässt.

Die „oberflächliche“ konventionelle Ökologie ist gut und schön, aber sie geht den Verfechtern der Tiefenökologie nicht weit genug. Die Tiefenökologie betont die kulturellen und ideologischen Dimensionen der ökologischen Probleme. Demnach ist ein falsches Bild von unserer eigenen Natur die Hauptursache für ökologische Probleme (wir sehen uns als von der Natur getrennt). Wir müssen durch Selbstverwirklichung zu einem tieferen Verständnis unseres wahren Selbst gelangen (nicht Ego-Befriedigung, sondern Erweiterung und Vertiefung des Selbst). In diesem Prozess werden wir uns allmählich bewusst, dass wir grundlegend mit allem in der Natur verbunden sind.

Kolping International beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Fragen eines nachhaltigen Lebensstils und den ökologischen Herausforderungen in der Welt, sowohl in den reichen Industrieländern als auch den Ländern des sog. Globalen Südens. Eine wichtige Erkenntnis war dabei, dass ein nachhaltiger Lebensstil nicht damit beginnt, dass wir die Umwelt in Ordnung bringen, sondern damit, dass wir uns vielmehr selbst in Ordnung bringen.