NEWS

Kolping hat meine Welt verändert!

Unsere Leiterin der Spendenabteilung, Monika Glöcklhofer, kam vor wenigen Tagen von ihrer ersten Projektreise aus Burundi und Ruanda zurück. Hier ihr Bericht:

„Ich bin überwältigt von der Herzlichkeit der Menschen und von ihrer Entschlossenheit, trotz Armut ihr Leben gut zu gestalten. Ich habe so viel Tatkraft erlebt, gerade von Kolpingmitgliedern. Und eine sehr selbstverständlich gelebte Solidarität! Die Begegnungen mit den Familien waren herzerwärmend und beeindrucken mich tief.

„Kolping hat meine Welt verändert“, diesen Satz hörte ich so oft. Eine Frau habe ich getroffen, die noch vor vier Jahren nur die Flipflops an ihren Füßen besaß. Sie kam ins Kolpingbüro und bat um Hilfe. Dort hörte sie: „Wir können Dir kein Geld geben. Aber Du kannst bei Kolping lernen, für Dein Auskommen zu sorgen.“ Jetzt zeigte sie mir stolz, was sie geschafft hat: Sie lebt in einem kleinen Haus inmitten eines üppigen Gartens mit Bananen, Mais und Gemüse. Von Kolping hatte sie eine Ziege, eine Kuh und später eine Zisterne bekommen. Die beiden aufgeweckten kleinen Kinder, die um sie rumwuseln, sind die Nachbarskinder. Sie waren stark mangelernährt, die Milch der Kuh hat ihre Gesundheit gestärkt.

Motivierte Jugendliche im Ausbildungszentrum

Im Berufsbildungszentrum Muramba habe ich junge Erwachsene getroffen, die Schreiner, Maurer, Schneiderin oder Elektrikerin werden. Was sind ihre Träume für die Zukunft? „Nach der Ausbildung hier will ich Modedesign studieren und High Fashion für Frauen in Ruanda designen.“ – „Ich will der beste Elektriker in meiner Heimatregion werden.“ – „Ich werde Bauingenieur und baue Häuser für die Zukunft in Afrika.“ Keine Sekunde zweifle ich daran, dass sie diese Träume verwirklichen werden!

Zisternen geben Würde zurück

Eines der dringlichsten Themen ist in beiden Ländern die Wasserknappheit. Der Klimawandel schreitet rasend schnell voran – in diesem Jahr war die Trockenzeit sechs Wochen länger als noch vor einigen Jahren. Hier helfen Zisternen, die das Wasser während der Regenzeit auffangen. Einen Familienvater habe ich besucht, der mir berichtete: „Bevor wir die Zisterne bekamen, mussten wir Wasser aus dem See holen. Meine Frau hat die Kinder morgens um drei Uhr geweckt. Fast eine Stunde liefen sie zum See hinunter. Der Rückweg dauerte länger, denn die Kanister sind schwer und es war ja noch dunkel. Die Kinder waren danach oft zu müde für die Schule, oder sie sind in der Schule eingeschlafen. Das passiert übrigens vielen Kindern hier.“ Seit sie die Zisterne von Kolping bekommen haben, gehen die Kinder jeden Tag zur Schule und ihre Noten sind besser, berichtet der Vater stolz. Und die Kinder sind stolz, dass sie sich jeden Tag waschen können und saubere Kleidung tragen. „Häufig gehen hier Kinder auch nicht zur Schule, weil sie sich für ihre schmutzige Kleidung schämen“, berichtet mir der Vater.

Kolping verändert Leben

Dies sind nur drei von vielen Geschichten, wie die Kolpinggemeinschaft Leben verändert. Ich habe die Lebensgeschichten so vieler Menschen gehört, wir haben gemeinsam gebetet, gegessen und gefeiert. Dieser Stolz und die tiefe Freude sind so ansteckend! Und sie machen mich dankbar und demütig. Für mein eigenes Leben, für den Zufall meiner Geburt in Deutschland, für meine Gesundheit, meine Unabhängigkeit. Und für das große Glück, diese wunderbare Reise machen zu können.

PS: Das Huhn, das mir geschenkt wurde, habe ich dann doch nicht im Handgepäck verstaut, sondern ein Dutzend Hühner dazu gespendet. Sie sollen fleißig Eier legen und auf keinen Fall im Kochtopf landen.“